16 Skitourengeher der Sektion Gangkofen 4 Tage in den Tuxer Alpen unterwegs

 

Samstag 2.2.08

Wie jedes Jahr, wenn andere Fasching feiern zieht eine größere Gruppe unter meiner und Klaus Mölzl Leitung in die Berge zum Skitouren gehen.

Der diesjährige Stützpunkt war die auf 2016m gelegene Lizumer Hütte, welche in den Tuxer Alpen liegt.

 

Lizumer Hütter 2016m

 

Die Anreise für die 16 Tourengeher war heuer alles andere als ein Vergnügen. Schlechtes Wetter, Stau auf der Autobahn und zu aller Letzt mussten noch die meisten Ketten auf ihre Fahrzeuge aufziehen, um die 12 Km lange Bergstraße von Wattens zum Ausgangspunkt  „Lager Walchen“ zu bewältigen.

Etwas verspätet wurden die Felle unter die Skier aufgezogen und dann setzte sich bei dichtem Schneefall und 20 cm Neuschnee der Gangkofener AV-Wurm, wie er immer genannt wird, in Bewegung.

Klaus und ich hatten den Zirbenweg zur Hütte gewählt, da noch keine Spur war, mussten wir schwerste Spurarbeit in der grandiosen Landschaft leisten. 

Aber um so schöner war es, als nach 2 1/2h die Skibergsteiger von den Hüttenwirtsleuten Ingrid und Sepp herzlichst in Empfang genommen wurden.

Warme Stube und Kaspressknödelsuppe waren jetzt angesagt. Es wären nicht die Gangkofener Tourengeher, wenn sie jetzt in der Hütte geblieben wären, sondern um 14:00 ging es trotz Schneetreiben Richtung „unbenannte Scharte“ (2400m). Kurz vor der Scharte teilte sich die Gruppe.

Klaus ging mit 4 Toptourengehern zur Scharte und fuhr bei herrlichsten Pulverschnee über das Mölsltal hinaus zum Ausgangspunkt „Lager Walchen“. Ulrich, der nur 1 Tag Zeit und musste nach Hause fahren, Klaus, Michael, Barbara und Konrad hatten noch einen 2h Wiederanstieg zur Hütte vor sich.

Ich ging mit dem größeren Teil der Gruppe auf die Mölser Scharte und über einen langen Grat zu einen Vorgipfel des Mölser Berges 2479m. Bei nicht gerade einladendem Wetter machte sich die Gruppe gleich zur Abfahrt bereit. Trotz Schneefall haben alle gejubelt, als die Skier durch unberührten und 30cm tiefen flaumigen Pulverschnee glitten.

 

Ulli bei der Abfahrt vom Möseler Berg

 

Pünktlich um 18:30 zum Abendessen war die Gruppe wieder vereint, es gab kulinarische Spezialitäten von unseren Wirtsleuten, viel zu erzählen und es wurde für den nächsten Tag geplant, weil das Wetter hervorragen werden sollte.

 

Sonntag der 3.2.08

Ein altes Sprichwort heißt: meisten kommt es anders und schneller als man denkt, so konnte man den Sonntag Morgen beschreiben.

Zwar war der Himmel wolkenlos, doch in der Nacht war Sturm aufgekommen und von den 30 cm Pulver vom Abend vorher war nichts mehr da. Der Wind hatte alles in die Leehänge verfrachtet. Auf Grund dessen hatte sich die Lawinensituation drastisch verschlechtert. Im Lawinenlagebericht war die Gefährdungsstufe auf „Erheblich“ gesetzt und speziell auf erhöhte Gefährdung in dem Bereich in dem wir waren wurde hingewiesen.

Aus war der Traum vom Geier und Lizumer Sonnspitz, einfach zu gefährlich. So entschieden wir wieder in die Richtung des Vortages zu gehen.

Klaus ging mit der Hälfte der Gruppe zum Klammjoch (2359m) und versuchte die Mölser Sonnspitz zu umrunden, doch eine zu steiler mit einen Schneebrett behafteter Hang und auf Orkanstärke angewachsner Föhnsturm zwang die Truppe zum Umdrehen.

Ich wollte über die unbenannte Scharte und Westgrat auf die Mölser Sonnspitze. 20 mtr vor der Scharte mussten wir umdrehen. Extreme Windböen von weit über 100 Km/h hatte immer wieder Teilnehmer zu Boden gerissen.

 

Unbenannte Scharte 2400m bei Orkan

 

Nachmittags ging ich noch mit einer Gruppe Richtung graue Wand, aber auch hier hatte uns der Wind 200 Hm unterm Gipfel zum Umdrehen gezwungen.

Mit letzten Sonnenstrahlen konnte ich noch herrliche fotographische Aufnahmen von dem mit sonnlicht durchleuchteten Schneefahnen machen.

 

Sonnenuntergang Lizumer Sonnspitz

 

 

Montag 4.2.08

Gib die Hoffnung niemals auf: Das einzig Positive am Lawinenlagebericht war, der Wind sollte im Laufe des Tages nachlassen, so zogen wir los Richtung Torspitze.

Schon nach 1/2h kamen uns 3 Bekannte aus der Nachbarsektion Eggenfelden entgegen mit den Worten: „ es is ned möglich bei den Wind weiter´z geh und do drom blosts de ohfach weg“. Ja homa gsagt, dös kann ja lustig wer´n.

Mir war klar, aufgrund des Geländes gibt es da einen sogenannten Düseneffekt und legte meine Spur mehr ins Lee eines Hanges.

Vom Winde gepeitscht erreichten über den nicht gerade leichten Gipfelhang und Grat alle den höchsten Punkt der Torspitze (2663m).

 

Auf der Torspitze

 

Bei der Abfahrt teilte sich die Gruppe wieder. Klaus fuhr mit ein paar schwächeren Skifahrern direkt zur Hütte ab, indes ich mit dem größten Teil der Gruppe über die Zirmachalm in den Talgrund des Lizumbaches fuhr.

Nach einer spektakulären Bachüberquerung mussten wir erneut anfellen und gemütlich ging es in 1h die 400Hm zurück zur Hütte.

Alle waren froh über die 1200 Hm des Tages und es folgte ein lustiger und sehr gemütlicher Hüttenabend, indessen draußen der Wind einschlief und es zu schneien begann.

 

Dienstag: 5.2.07

Und alles wurde wieder gut: Es herrschte Windstille, blauer Himmel und 15cm Neuschnee. Nur eins hat mich bedrückt, es war der letzte Tag und wir mussten nach Hause.

 

Abmarsch

 

So bedankten wir uns noch bei Ingrid und Sepp für die hervorragende Unterbringung und Verköstigung und versprachen, wieder zu kommen, daher von den 23 möglichen Gipfeln wir nur 2 geschafft hatten.

 

Richtung Unbenannte Scharte

 

Und wieder zogen wir alle Richtung „unbenannte Scharte (2400m)“ von wo aus ein Teil der Gruppe noch über den Nordgrat die Mölser Sonnspitz (2500m) erreichte.

 

Mölser Sonnenspitze

 

An unserer Gerda konnten wir wieder erkennen, dass Faschingdienstag war. Verkleidet wie jedes Jahr schwang sie mit uns die unberührten Hänge hinunter zur Möls Hochlegeralm und weiter über die Niederalm hinaus ins „Lager Walchen“, wo unsere Autos standen.

 

Faschingsdienstag mit der Gerda

 

Resüme:

Wetter:            von Schneefall bis Wolkenlos

Wind : meist Orkan bis Windstille

Schnee:            Windgepresst bis Pulver

Gruppe:           sehr harmonisch

Hüttenabend:    sehr lustig

Verpflegung:     exzellent

 

Bericht: Altmannshofer Max