Ausbildungswochenende

 

Grundkurs Fels und Firn auf der Blaueishütte

Mit Hirn im Firn und Steil im Seil

Grundkurs Fels und Firn auf der Blaueishütte am 18.-19. Juni 2005

 

Teilnehmer:           Bernhard, Tom, Martin, Hans, Sepp, Schos, Konrad, Gudrun

Ausbildungsleiter:  Max Altmannshofer

Bericht:                 Gudrun

 

Mit Hirn im Firn

Seit Tagen verspricht der Wetterbericht ein heißes, sonniges Sommerwochenende und ich nehme auf die geplante „Schulung in Fels und Firn“ nur das Allernötigste an Kleidung mit – schließlich wird die Sonne auch auf den Gletscher nur so runterbrennen.

5 Uhr Abfahrt ist grässlich früh, aber Max wird’s schon wissen. Bei strömenden Regen steigen wir auf zur Blaueishütte (1.651m). Bei strömenden Regen fährt auch Konrad mit dem Radl von daheim aus zum Hintersee, steigt ebenfalls auf und kommt 1 Stunde später als wir an.

Kurz Brotzeit gemacht und weiter geht’s auf den Blaueisgletscher.

Max sucht das 3. Seil – sein Seil -, aber keiner hat es dabei. Er grübelt, wo es verblieben sein könnte, bis sich Gott sei Dank alles in Wohlgefallen aufläst, hat er es doch selbst im Rucksack.

Nun kann’s losgehen:

Ø  Richtiges Anseilen und Gehen am Gletscher

Ø  Spaltenbergung mittels „Toter Mann“ und Flaschenzug

Ø  Sicheres Gehen mit Steigeisen und Pickel

Ø  Sturzübungen im steilen Firnfeld mit Pickel und ohne.

Spaltenbergung mit einem Flaschenzug

All das vermittelt uns Max professionell und einleuchtend. Er legt Wert darauf, dass wir alles x-mal selbst in der Praxis ausprobieren. Die Sturzübungen machen mir riesig Spaß, aber ich ahne zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass ich dadurch einen grandiosen Muskelkater in den Armen und zig blaue Flecken am Knie bekommen werde.

Sturz im steilen Firn

 

Um 16 Uhr sind wir dann fast alle völlig durchnässt, aber um viel bergtechnisches Wissen gscheiter. Wir steigen zur Blaueishütte ab und freuen uns auf die Wärme der Hütte. Super Kaffee und Kuchen und ein hervorragendes Abendessen  runden den Tag kulinarisch ab. Die Wirtin der Blaueishütte versteht es ihre Gäste zu verwöhnen, da kommt man gerne wieder.

 

Ganz Steil im Seil

Der Sonntag bringt endlich den verprochenen Sonnenschein und Wärme. Sicherheitshalber wärmen wir uns gleich beim Frühstück mit einem Gläschen Sekt auf, denn es gibt einen Geburtstag zu feiern.

Schorsch beim Standplatzbau

 

Wir suchen uns im Kar einen Platz, wo uns Max mit den verschiedenen Möglichkeiten von Sicherungen im Fels unterweist. Dann haben wir viel Gelegenheit zu üben, wie man die Sicherungen richtig einsetzt und einen sicheren „Stand“ baut. Nach 2 Stunden wird es dann ernst:

In der Logic Line IV+

 

Wir steigen ein in die „Logic Line“ Richtung Schärtenspitze. 8 Seillängen liegen vor uns, meist Schwierigkeit III, Schlüsselstelle IV+. In 3 Dreier-Seilschaften kommen wir alle sicher und mit einem schönen Glücksgefühl am Ausstieg an.

Wir gehen noch 20 Minuten bis zur Schärtenspitze (2.150m) und genießen dann den tollen Rundblick auf unsere imposanten „Berchtesgadner“.

Auf der Schärtenspitze

 

Nachdem das Geburtstagskind schon am morgen reich mit Wein beschenkt worden war und diese Person die vollen Glasflaschen nicht bis zum Parkplatz wieder hinunter tragen wollte, war die Solidarität der Gruppe gefragt. Und siehe da, auf echte Bergreunde kann man sich verlassen: der Rotwein wurde gerecht aufgeteilt, jeder hatte sein Schärflein zu trinken und der Rucksack wurde leichter.

 

Wir haben alle wieder viel gelernt an diesem Wochenende mit unserem jung gebliebenen Ausbilder Max. So macht Lernen richtig Spaß:

kompetente Unterweisungen gekoppelt mit viel Spaß und jede Meng