Eine
außergewöhnliche Skitour
Schnee
en Mass, Traumwetter , beste
Tourenverhältnisse und trotzdem ist im
Durchschnitt nur alle 10 Jahre an eine paar Tagen im Jahr die Tour möglich, das
sogenannte Brustwandl.
Die Route
Zu
allen diesen Vorraussetzungen müssen nämlich der Königsee und Obersee
zugefroren sein.
Von
Helli, dem Hüttenwirt des Stahlhauses habe ich den Tipp bekommen, nachdem ich
tags zuvor im Radio von der Begehbarkeit des Königsee gehört habe und ich mich
nach einer Abfahrt zum Königsee erkundigte.
Traumwetter,
Traumschnee, sichere Lawinenverhältnisse, so leiteten wir das Wochenende am
Samstag mit einer Klassetour zu den Wieselsteinen im Tennengebirge ein. Schnell
hatte ich meine Tourenfreunde von der einmaligen Gelegenheit der Tour überzeugt.
Viktor
und Gudrun machten sich gleich auf den Weg zum Stahlhaus, wobei Gudrun auf die 1760 Hm Anstieg zu den
Wieselsteine noch gleich die 1100 Hm zum Stahlhaus dazu legte.
Der
Tag zur Befahrung des Brustwandls begann früh. Schon kurz vor 6:00 stand Michael
vor der Tür (nach Geburttagsfeier etwas verschlafen). Aber schon kurz vor 8:00
hatten wir und Christoph die Ski unter den Füssen und liefen vom Königsee
Parkplatz, vorbei am Jenner Richtung Rossfeld. Drahtige Berchtesgadener liefen
etwas schneller an uns vorbei, wir konnten uns aber an ihre Fersen heften und
so hatten wir auch schon nach gut 2h die 1350Hm hinter uns gebracht. Trotzdem
blieb noch Zeit um die herrliche Morgenstimmung und das gewaltige Panorama mit
direktem Blick auf den Watzmann mit seiner mächtigen Ostwand zu genießen.
Auf
der Bergwachthütte am Seelein-See trafen wir Gudrun, Viktor, Konrad und Sabine
die am Stahlhaus nächtigten und über den Schneibstein und Windschartenkopf
dorthin kamen.
Nach
einer gemütlichen Brotzeit bei herzlichem Panorama und frühlingshaften
Temperaturen ging es dann noch 150 Hm höher auf das Hochgschirr (1949m).
Gewaltig
war hier der Blick aufs Steinerne Meer mit den Funtenseetauern und den
Abbrüchen zum Obersee.
Der Landtalgraben
Zuerst
ging es den Landtalgraben bei wechselnden Schneeverhältnissen und eingerammt
von Felswänden hinunter bis es immer steiler wurde. Immer wieder blieben wir
stehen und genossen die Landschaft.
Das Brustkenel
Auf
1300 m geht es nun trichterförmig in den 300 Hm hohen und 40° steilen Graben
den sogenannten Brustkenel oder auch Brustwandl genannt hinunter. Hohe
Konzentration wurde hier von allen verlangt, immer wieder musste man seitwärts abrutschen. Gewaltig
tat sich jetzt unter uns der Ober- und Königsee auf und wie Ameisen liefen die
Menschen auf ihm umher.
Der Obersee
4
Km ging es zuerst im Schlittschuhschritt nach Bartholomä wo wir noch einmal
eine Rast einlegten und das bunte Treiben der nicht zu beschreibenden
Menschenmenge beobachteten.
Bartholomä
Auch wir stürzten uns dann in die Menschenmenge um die restlichen 8 Km nach Königsee noch zu bewältigen. Nach Presseberichten sollen an diesem Tag 30000 Menschen auf dem Königsee gewesen sein und auf den Berchtesgadener Straßen herrschte Chaos, dem wir aber über Schleichwegen entgingen.
Rundum war es für uns alle eine unvergessliche Skitour und eine grandiose Alternative zur Vereinstour zum Seehorn .