Unterwegs im Berner Oberland vom 13. bis 16.August 2016
Auf den Eiger via Mittellegigrat - einer der schönsten Grate der Alpen

Wir starten daheim am Samstag um 7 Uhr, sind um ca. 14 Uhr in Grindelwald Grund. Da gibt es große Langzeitparkplätze zu 6 CHF pro Tag.

Parkplatz in Grindelwald Grund, Blick auf den verschneiten Mittellegigrat

Am Ticketschalter werden wir gut beraten bezüglich Bergsteigerticket und Sitzplatzreservierung.
Wir fahren mit der Jungfraubahn von Grindelwald Grund auf die Kleine Scheidegg und nächtigen im Berghaus Grindelwaldblick. Abends wandern wir noch aufs Lauberhorn 2472m.

Eiger-Nordwand

Für Sonntag haben wir um 10:30 Uhr einen Sitzplatz reserviert bis zur Station Eismeer 3160m. Vorher wandern wir Richtung Eiger Nordwand.

letzte Sonnenstrahlen auf Mönch und Jungfrau und "Blick auf die Kleine Scheidegg"

An der Station Eismeer hält die Zahnradbahn für 5 Minuten, die Fahrgäste können aussteigen und durch Stollenfenster die Gletscher- und Bergwelt fotografieren.

Eiger und Wetterhorn spiegeln sich im Speichersee

Sobald die Bahn wieder abgefahren ist, ziehen wir unsere Ausrüstung an und wandern durch den finsteren Stollen, bis wir zum Ausstiegsloch gelangen.

Stollen der zum Eismeer führt

Hier ein paar Meter abklettern und über den Gletscher zur Felswand. Einigermaßen weglos klettern wir nun Richtung Hütte, die bereits sichtbar ist.

Und dann erreichen wir die eindrucksvoll gelegene Mittellegihütte auf 3350m.

Anstieg zur Mittellegi-Hütte mit Blick auf den Stollenausgang

Spektakulär steht sie auf dem schmalen Nordostgrat des Eiger, links und rechts mit Eisenstreben abgestützt, weil sie sonst gar nicht Platz hätte.
Den ganzen Nachmittag haben wir Zeit und genießen die Szenerie und die bezaubernde Hütte, in der es nur 22 Schlafplätze gibt und in Schichten gegessen werden muss.

Traumhaft gelegene Mittellegihütte, im Hintergrund der Mittellegigrat

Am Montag dürfen wir um 04:50 Uhr frühstücken - da sind die einheimischen Bergführer fertig und es ist wieder Platz an den 2 Tischen.
Um 05:30 Uhr steigen wir in den Mittellegigrat ein und stehen viele Fotopausen später auf dem eher unspektakulären Gipfel des Eiger 3970m.

Dank einer guten Spur konnten die Schneepassagen ohne Steigeisen bewältigt werden


In den schweren Kletterpassagen hängen Taue


Spektakulär und extrem ausgesetzt der Firngrat


Eiger (3970m)

Umso imposanter ist jedoch der Ausblick: ohne sich umzudrehen schaut man rechts auf das 3000 Meter tiefer gelegene sattgrüne Grindelwald und links in die Eiswüste - atemberaubend…!
Für den Abstieg über die Eigerjöcher muss man nochmal soviel Zeit einplanen wie für den Aufstieg und ich denk mir irgendwann: jetzt wird´s Zeit…!

Grat zu den Eigerjöchern, im Hintergrund Mönch

Aber dann erreichen wir doch das Ewigschneefeld, lassen den Mönch rechts liegen und gelangen am Nachmittag zur Mönchsjochhütte 3650m.

Die letzten Meter des Südgrates zum Eigerjöchel

Für den Dienstag haben wir - sollte das Wetter halten - den Mönch geplant. Und das Wetter hält. Jetzt steht uns völlig unerwartet eine Bergtour bevor, die dem Mittellegigrat in fast nichts nachsteht.

Mönchsjochhütte (3650m)

Zuerst geht es in Blockkletterei und über einige Firnfelder, bis wir den 350 Meter langen Firngrat erreichen. Ein 350 Meter langer Firngrat!

Mit Wassereis überzogener Fels am Einstieg des Mönch Südgrates

Links und rechts nur Luft! Teilweise kein Platz für den Eispickel… Mönch 4107m… sprachlos…!

Zum Gipfel hin ein extrem ausgesetzter Firngrat

Mönch (4107m)

Abstiegsgrat vom Eiger

Nach dem Abstieg erreichen wir die Ratrakspur zwischen Mönchsjochhütte und Top of Europe Jungfraujoch, nehmen die erste Bahn, sind um 14 Uhr in Grindelwald Grund und machen uns auf die Heimfahrt.

Jungfraujoch, vl. Peter, Petra und Max